Český Krumlov Blick von der Schlossgalerie auf den V. Schlosshof mit dem Theater. Das unauffällige Gebäude lässt von außen nicht erkennen, welche Schätze hier verborgen sind. Foto: Bruno Kerschner (um 1940) Das Theater wurde 1966 geschlossen, und die Restaurierung dauerte mehr als dreißig Jahre. Die Bühne, 1990. Foto: Věroslav Škrabánek Der Grundriss des älteren Eggenberger Theaters, das 1680 errichtet wurde, mit Änderungsvorschlägen, vermutlich von 1756. Der Plan diente dazu, den Umbaut des alten, heruntergekommenen Theaters vorzubereiten. Dieser Umbau schuf die heute sichtbare Fassung. Ferdinand Runk, Blick auf das Schloss Český Krumlov (Böhmisch Krummau, 1824), links hinten das Schlosstheater. Der Blick auf das Schloss in Český Krumlov hat sich seit Anfang des 19. Jahrhunderts kaum verändert. Plan für den Umbau des Dachstuhls des Schlosstheaters von 1879. Die Abstützung der durchhängenden Balken war die einzige größere Veränderung am Theater im 19. Jahrhundert. MNICHOVO HRADIŠTĚ STAVOVSKÉ DIVADLO Kačina Litomyšl Český Krumlov Weitra (Vitoraz) Grein Theatre an der Wien Graz – SchauspielHAUS Graz – OPERA Geschichtliches Das Theater wurde im 18. Jahrhundert mit Öl- oder Talglampen und Kerzen beleuchtet. Die heutige elektrische Beleuchtung versucht, die Wirkung der originalen Beleuchtung nachzuahmen. Der Wellbaum unter der Bühne dient zum Wechsel der Seitenkulissen. Diese sind auf fahrbare Rahmen montiert, welche aus der Unterbühne durch Schlitze im Bühnenboden bis auf die Bühne reichen. Die Maschinerie im Schnürboden bewirkt den Wechsel der Prospekte (Hintergründe) und Soffitten. Die Schnüre führen zu den Prospekten, die über der Bühne aufgehängt sind. Die Prospekte und Soffitten befinden sich im engen Raum des Schnürbodens über der Bühne. Zusätzlich muss hier auch die Soffittenbeleuchtung Platz finden. Tři propadla Drei Versenkungen (Falltüren) im Bühnenboden, deren Bedienung durch Gegengewichte aus Stein vereinfacht wird, dienen dazu, Schauspieler unerwartet erscheinen oder verschwinden zu lassen. Technik Der Vorhang, der ebenso wie ein Großteil der Bühnenbilder vor der Fertigstellung der Umbauarbeiten des Theaters 1766 gemalt wurde, zeigt eine typische allegorische Szene: Amoretten mit Attributen und die Göttin Pallas Athene feiern die Künste. Die Sammlung des Theaters enthält auch mehr als 150 Kostüme aus der Zeit vom Ende des 17. bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Bei den Aufführungen werden z. B. Kopien der ursprünglichen Musiker-Livreen verwendet. Die große Zahl der erhaltenen Bühnenbilder erlaubt es, alle Orte zusammenzustellen, die im Theater der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vorkamen, wie z. B. eine Straße oder einen Marktplatz. In der umfangreichen Sammlung von Bühnenbildern und Requisiten finden wir auch einen Krämerwagen (mit gemalten Waren). Theater des 18. Jahrhunderts hatten oft eine Wellenmaschine auf der Bühne. Diese Maschine aus Český Krumlov wurde 2006 nach erhalten gebliebenen Fragmenten rekonstruiert. Bühnenbilder