Werkbund Baba Sie sind außerhalb der Koordinaten. In den Häusern architekten 3D-Modell kontakt Pavel Janák entwarf für seinen Freund Karel Dovolil, einen großen Befürworter des Funktionalismus, und für dessen Eltern ein Zweifamilienhaus. Er nutzte hervorragend die Geländeneigung für die Platzierung eines Technikraumes, eines Büros des Investors und einer kleinen Wohnung für den Hausmeister. Das von der Garage getrennte Dach dient zugleich als Terrasse, die mit dem Balkon des Zimmers verbunden ist. Er verband diese Terrasse durch eine Stahltreppe mit dem Garten. Im Gegensatz zu anderen Häusern hat die Straßenfront Fenster. Pavel Janák (*1882 Prag +1956 Prag) Architekt, Stadtplaner, Designer von Möbeln und Dekorationsgegenständen, Professor an der Kunstgewerbeschule in Prag und Theoretiker der Architektur. Er studierte an der Tschechischen und Deutschen Technischen Hochschule in Prag und an der Kunstakademie in Wien. Er arbeitete mit Josef Gočár im Atelier von Jan Kotěra. Sein Werk ist durch mehrere Schaffensphasen gekennzeichnet: die erste Phase, in der er sich bewusst für den Modernismus entscheidet; in der zweite Phase wird er der führende Vertreter des tschechischen Kubismus; anschließend strebte er nach einem nationalen Stil, um sich zum Schluss voll dem Funktionalismus zu widmen. Er war langjähriger Vorsitzender des Tschechoslowakischen Werkbundes (SČSD), Hauptinitiator des funktionalistischen Aufbaus in der Baba-Siedlung und Autor ihres Städtebauplans. In der Baba-Siedlung ist er Autor des Dovolil-Hauses und seines eigenen Hauses. 1899-1905 Studium der Architektur an der Tschechischen Technischen Universität Prag 1902-1903 Studium an der Deutschen Technischen Hochschule in Prag 1906-1907 Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Otto Wagner 1907-1908 Mitarbeit im Büro von Prof. Jan Kotěra in Prag, Studienreisen nach Italien 1908 Mitglied des Vereins bildender Künstler „Mánes“ 1909-1910 in der Bauabteilung des Magistrat der Hauptstadt Prag angestellt 1911 selbstständiger Architekt in Prag Mitglied der Gruppe der bildenden Künstler in Prag 1912 Mitbegründer der „Prager Kunstwerkstätte“ (PUD) 1914-1918 Militärdienst 1919 Staatsexamen an der Tschechischen Technischen Universität Prag 1921 Professor an der Kunstgewerbeschule in Prag Mitglied der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste 1924-1945 Vorsitzender des Tschechoslowakischen Werkbundes (SČSD) 1935 korrespondierendes Mitglied des Moskauer Architektur-Instituts 1936-1956 Architekt der Prager Burg Bedeutende Projekte 1909-1910 Hlávka-Brücke in Prag 1911 Einfamilienhaus Jakubec, Jičín 1912-1913 Umbau des Hauses von Dr. Fára, Pelhřimov 1913-1914 Wehr an der Elbe, Předměřice 1 1914 Villa Pick, Laibach 1922 Krematorium, Pardubice 1922-1924 Riunione adriatica di Sicurta, Prag - Nové Město (mit Josef Zasche) 1923-1924 Kunstkolonie (Villen von J. Benda, B. Kafka, E. Filla und V. Beneš), Prag - Ořechovka 1924-1926 Verwaltungspalast Škoda, Prag - Nové Město Automobilklub, Prag - Nové Město 1924-1928 Libeň-Brücke, Prag 1925-1934 Rekonstruktion und Erweiterung des Palais Czernin, Prag - Hradčany 1927 Flughafen, Marienbad 1927-1928 Pavillon der Kunstgewerbeschule auf dem Landesmessegelände in Brünn 1927-1929 Block von Genossenschaftshäusern, Prag - Dejvice 1929-1932 Regulierungsplan für die Musterhaussiedlung Baba, Prag - Dejvice 1932 Einfamilienhaus von Pavla und Václav Linda, Einfamilienhaus von Ing. Karel Dovolil und eigenes Einfamilienhaus, Baba, Prag - Dejvice Hotel Juliš, Prag - Nové Město Kongregation der Tschechoslowakischen hussitischen Kirche, Prag - Vinohrady 1934-1935 Villa mit dem Atelier des Bildhauers Josef Mařatka, Prag - Střešovice 1948-1950 Renovierung der Reithalle, Erweiterung von Garagen und Terrassen, Prager Burg 1950 Renovierung des Großen Ballhauses, Prag - Prager Burg Na Ostrohu 43, Haus Nr. 1797 Haus von Ing. Karel Dovolil Architekt: Pavel Janák Bauunternehmer: Václav Hlaváček und Václav Müller Dovolil-Haus heute, 2020 Dovolil-Haus im ursprünglichen Zustand (Blick von Süden), 1933 Eigentümer Karel Dovolil Im Jahr 1932 zog Ing. Karel Dovolil (1899-1955) mit seiner Frau Jarmila und ihrer ersten Tochter Jarmila in sein Haus ein. Jarmila war zu damaliger Zeit eine mutige und tatkräftige Frau. Das funktionalistische Fenster zur Küche schien ihr lichtarm zu sein und so vereinbarte sie mit den Handwerkern die Vergrößerung des Fensters im Widerspruch zum Janaks Entwurfs, wodurch sie auch ihren Mann nach seiner Rückkehr von der Arbeit überraschte. Der berühmte Architekt war von dieser praktischen weiblichen Entscheidung sehr berührt. Im Protektorat Böhmen und Mähren musste Karel Dovolil ähnlich wie andere jüdische Bewohner der Villen nicht nur der Schikane seitens des berüchtigten Bewohner der Baba-Siedlung, des tschechischen Nazis Bautze, standhalten, sondern er musste auch sein Büro schließen. Bis zu seiner Verstaatlichung arbeitete er für seinen Schwager in dessen Papierfirma. Er durfte sein Unternehmen weiterhin nicht fortsetzen. Er arbeitete bis zu seinem plötzlichen Tod als Wasserwirtschaftler im volkseigenen Betrieb VODOTECHNA. Dovolils Töchter Jarmila und Hana leben noch immer in diesem einzigartigen Zweifamilienhaus in der Baba-Siedlung.