Werkbund Baba Sie sind außerhalb der Koordinaten. In den Häusern architekten kontakt Architekten Jaroslav Fišer (*1904 Liberec +1984 Prag) Architekt, Studium in Den Haag und Wien, Student von Josef Gočár an der Akademie der Bildenden Künste in Prag. Er leitete mit seinem Bruder Karel Fišer ein eigenes Architekturbüro. Neben dem Joska-Haus in der Baba-Siedlung entwarfen sie Familienhäuser und Gebäude im ganzen Land. Er widmete sich erfolgreich auch dem Lichtdesign. 1923-1932 Studium an der Akademie der bildenden Künste in Den Haag und Wien und in der Meisterklasse bei Prof. Josef Gočár in Prag. 1932-1934 längerer Aufenthalt in den Niederlanden, Zusammenarbeit mit dem Büro H. P. Berlage und Firma Phillips 1934-1948 Beleuchtungsspezialist im Projekt der Staatsgalerie in Prag - Letná von Josef Gočár 1948-1970 Dozent an der Akademie der bildenden Künste Prag, Spezialist im Bereich Beleuchtung in der Architektur Bedeutendste Projekte 1932 Einfamilienhaus von František Joska (Zusammenarbeit mit seinem Bruder Karel Fišer), Baba, Prag - Dejvice Karel Fišer (*1905 Liberec +1971 Prag) Architekt, Studium der Architektur an der Kunstgewerbeschule und an der Technische, Universität Prag, er leitete mit seinem Bruder Jaroslav Fišer ein eigenes Architekturbüro. Neben dem Joska-Haus in der Baba-Siedlung entwarfen sie Familienhäuser und Gebäude im ganzen Land. 1924-1932 Studium der Architektur an der Kunstgewerbeschule und an der Tschechischen Technische Universität Prag 1932-1948 eigenes Architektenbüro in Prag mit seinem Bruder Jaroslav Fišer Bedeutendste Projekte 1932 Einfamilienhaus von František Joska (mit seinem Bruder Jaroslav Fišer), Baba, Prag - Dejvice 1932-1948 Villen, Roudnice nad Labem, Liberec, Moravské Budějovice Fabrikgebäude, Prag - Modřany und Prag - Hloubětín städtische Miesthäuser, Chrudimská-Straße und Písecká-Straße, Prag - Vinohrady Umbau des Theaters, Mnichovo Hradiště 1947 Änderungen der Světozor-Passage, Prag Josef Fuchs (*1894 +1979 Prag) Architekt und Bauunternehmer, Student von Jan Kotěra und Josip Plečnik, der ihn mit seinem Traditionalismus anfangs beeinflusste. Bald fand er jedoch den Weg zum Konstruktivismus und Moderne. Mitautor des Messepalastes (mit Oldřich Tyl), der Ikone des Funktionalismus in der Zwischenkriegszeit, die Le Corbusier selbst bewunderte. Er arbeitete mit der Idee maximaler Funktionalität. Seine Projekte zeichnen sich durch perfekte Proportionen und geometrische Genauigkeit aus. Er gewann mehrere inländische und ausländische Preise, z. B. die Bronzemedaille bei der Ausstellung für moderne dekorative Kunst und Kunstgewerbe in Paris 1925 (für den Entwurf des Interieurs) oder den Ritterorden der französischen Ehrenlegion (für den Entwurf der französischen Ausstellung auf der Messe in Prag 1930). 1916-1920 Architekturstudium bei Prof. Josip Plečnik an der Kunstgewerbeschule in Prag 1920-1923 Zusammenarbeit mit dem Büro von Prof. Jan Kotěra in Prag 1923-1948 selbstständiger Architekt in Prag Bedeutende Projekte 1924-1928 Messepalast, Prag - Holešovice (Zusammenarbeit mit Oldřich Tyl) 1931 Eingangsgebäude des Zoos, Prag - Troja 1932 Einfamilienhaus von Naďa und František Munk, Baba, Prag - Dejvice 1934 Eishockeystadion Prag - Štvanice Villen, Prag in Pelc-Tyrolka, Prag - Dejvice Josef Gočár (*1880 Semtín +1945 Jičín) Architekt, Professor, Stadtplaner (Hradec Králové und Pardubice), Designer von Möbeln und Gegenständen des täglichen Bedarfs. Josef Gočár war eine allgemein angesehene Persönlichkeit der tschechischen Architektur, beeinflusste viele seiner Studenten und weitere Generationen von Architekten. In seinem Werk findet man sowohl ein tschechisches Weltunikat, und zwar Kubismus in der Architektur (ikonisches Haus zur Schwarzen Muttergottes, die rondokubistische Bank der Legionen in Prag), als auch den Einfluss des Konstruktivismus, sowie Gebäude im Nationalstil oder in Art déco. Der Höhepunkt seines beruflichen Schaffens ist mit dem Funktionalismus verbunden, seien es Villen in der Baba-Siedlung (Maule, Kytlica, Glücklich), oder die St.-Wenzels-Kirche in Prag - Vršovice. 1925 erhielt er den Großen Preis für den Entwurf des tschechoslowakischen Pavillons in der Internationalen Ausstellung in Paris und 1926 wurde ihm der Orden der französischen Ehrenlegion verliehen. 1902-1905 Architekturstudium bei Prof. Jan Kotěra an der Kunstgewerbeschule in Prag 1905-1908 Zusammenarbeit mit dem Büro von Prof. Jan Kotěra in Prag 1906 mehrmonatiger Aufenthalt im Rahmen der Aufsicht der tschechischen Installation der Industrieausstellung 1908-1945 selbstständiger Architekt in Prag 1908 Mitglied des Vereins bildender Künstler „Mánes“ 1911 Mitbegründer der kubistischen Gruppe der bildenden Künstler 1912 Mitbegründer der „Prager Kunstwerkstätte“ (PUD) 1913-1914 Mitglied des Tschechischen Werkbundes (SČD) 1916-1919 Militärdienst 1920-1924 Vorsitzender des Tschechoslowakischen Werkbundes (SČSD) 1924 Professor an der Akademie der bildenden Künste Prag 1927 Mitglied der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste 1928-1931 Rektor an der Akademie der bildenden Künste Prag 1934 Korrespondierendes Mitglied des Königlichen Instituts Britischer Architekten (RIBA) Bedeutende Projekte 1909 Wenke-Haus, Jaroměř 1910 Jarušek-Haus, Brünn 1911-1913 Haus zur Schwarzen Muttergottes , Prag - Staré Město 1912-13 Badeanstalt, Bohdaneč 1920 tschechoslowakischer Messepavillon, Lyon 1922-23 Bank der Tschechoslowakischen Legionen, Prag - Nové Město 1922-24 Masaryk-Platz, Hradec Králové 1924-25 Regulierungsplan, Hradec Králové 1924-1927 Schulkomplex, Hradec Králové 1925 tschechoslowakischer Pavillon auf der Internationalen Ausstellung für moderne dekorative Kunst und Kunstgewerbe in Paris Haus der landwirtschaftlichen Aufklärung, Prag - Vinohrady 1928-1930 St.-Wenzels-Kirche, Prag - Vršovice 1932 Gebäude der Eisenbahndirektion, Hradec Králové 1932 Einfamilienhaus von Jarmila und Václav Maule, Baba, Prag - Dejvice 1933-1936 Einfamilienhaus von Karel Kytlica, Einfamilienhaus von Marie und Stanislav Mojžíš-Lom, Einfamilienhaus von Julius Glücklich, Baba, Prag - Dejvice 1934 Finanzamt und Bezirksamt, Hradec Králové Villa von Otakar Med, Humpolec Antonín Heythum (*1901 Most +1954 Rottach, Bayern) Bühnenbildner, Grafiker, Architekt und Möbeldesigner. Als Bühnenbildner war er in der Anfangszeit des Befreiten Theaters (Osvobozené divadlo) tätig. Kurz arbeitete er im Pariser Atelier von Le Corbusier, 1936 gewann er eine Goldmedaille auf der Triennale in Mailand in der Kategorie Theaterausstattung. 1938 reiste er in die USA, wo er den tschechoslowakischen Pavillon für die Weltausstellung in New York und für die Ausstellung in San Francisco vorbereitete. Er blieb in den USA und wirkte als Professor an Universitäten. Er ging von Kubismus aus, aber er tendierte allmählich zu Einfachheit und zur Vielseitigkeit des Funktionalismus. Er war vor allem ein Wegbereiter des Theaterkonstruktivismus. In der Möbelindustrie war er ein Befürworter des funktionalistischen Standarddesigns für die Serienproduktion. Er ist Mitautor des Werkes Design for Use von 1944. In der Baba-Siedlung entwarf er mit Evžen Linhart das Lisý-Haus. 1920-1924 Studium von Architektur, Hochbau und Schiffsbau an der Tschechischen Technischen Universität Prag 1924-1939 Architekt, Designer und Bühnenbildner in Prag 1939 Emigration in die USA 1940-1941 Lehrer an der New School for Social Research New York City 1941-1946 Lehrer am California Institute of Technology 1946-1950 Lehrer an der Syracuse University Bedeutendste Projekte 1924-1938 Bühnenbildentwürfe für führende tschechische Theater 1932 Einfamilienhaus für Marie und Emanuel Lisý (Zusammenarbeit mit Evžen Linhart), Baba, Prag - Dejvice 1935 Tschechoslowakischer Pavillon auf der Weltausstellung in Brüssel Pavel Janák (*1882 Prag +1956 Prag) Architekt, Stadtplaner, Designer von Möbeln und Dekorationsgegenständen, Professor an der Kunstgewerbeschule in Prag und Theoretiker der Architektur. Er studierte an der Tschechischen und Deutschen Technischen Hochschule in Prag und an der Kunstakademie in Wien. Er arbeitete mit Josef Gočár im Atelier von Jan Kotěra. Sein Werk ist durch mehrere Schaffensphasen gekennzeichnet: die erste Phase, in der er sich bewusst für den Modernismus entscheidet; in der zweite Phase wird er der führende Vertreter des tschechischen Kubismus; anschließend strebte er nach einem nationalen Stil, um sich zum Schluss voll dem Funktionalismus zu widmen. Er war langjähriger Vorsitzender des Tschechoslowakischen Werkbundes (SČSD), Hauptinitiator des funktionalistischen Aufbaus in der Baba-Siedlung und Autor ihres Städtebauplans. In der Baba-Siedlung ist er Autor des Dovolil-Hauses und seines eigenen Hauses. 1899-1905 Studium der Architektur an der Tschechischen Technischen Universität Prag 1902-1903 Studium an der Deutschen Technischen Hochschule in Prag 1906-1907 Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Otto Wagner 1907-1908 Mitarbeit im Büro von Prof. Jan Kotěra in Prag, Studienreisen nach Italien 1908 Mitglied des Vereins bildender Künstler „Mánes“ 1909-1910 in der Bauabteilung des Magistrat der Hauptstadt Prag angestellt 1911 selbstständiger Architekt in Prag Mitglied der Gruppe der bildenden Künstler in Prag 1912 Mitbegründer der „Prager Kunstwerkstätte“ (PUD) 1914-1918 Militärdienst 1919 Staatsexamen an der Tschechischen Technischen Universität Prag 1921 Professor an der Kunstgewerbeschule in Prag Mitglied der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste 1924-1945 Vorsitzender des Tschechoslowakischen Werkbundes (SČSD) 1935 korrespondierendes Mitglied des Moskauer Architektur-Instituts 1936-1956 Architekt der Prager Burg Bedeutende Projekte 1909-1910 Hlávka-Brücke in Prag 1911 Einfamilienhaus Jakubec, Jičín 1912-1913 Umbau des Hauses von Dr. Fára, Pelhřimov 1913-1914 Wehr an der Elbe, Předměřice 1 1914 Villa Pick, Laibach 1922 Krematorium, Pardubice 1922-1924 Riunione adriatica di Sicurta, Prag - Nové Město (mit Josef Zasche) 1923-1924 Kunstkolonie (Villen von J. Benda, B. Kafka, E. Filla und V. Beneš), Prag - Ořechovka 1924-1926 Verwaltungspalast Škoda, Prag - Nové Město Automobilklub, Prag - Nové Město 1924-1928 Libeň-Brücke, Prag 1925-1934 Rekonstruktion und Erweiterung des Palais Czernin, Prag - Hradčany 1927 Flughafen, Marienbad 1927-1928 Pavillon der Kunstgewerbeschule auf dem Landesmessegelände in Brünn 1927-1929 Block von Genossenschaftshäusern, Prag - Dejvice 1929-1932 Regulierungsplan für die Musterhaussiedlung Baba, Prag - Dejvice 1932 Einfamilienhaus von Pavla und Václav Linda, Einfamilienhaus von Ing. Karel Dovolil und eigenes Einfamilienhaus, Baba, Prag - Dejvice Hotel Juliš, Prag - Nové Město Kongregation der Tschechoslowakischen hussitischen Kirche, Prag - Vinohrady 1934-1935 Villa mit dem Atelier des Bildhauers Josef Mařatka, Prag - Střešovice 1948-1950 Renovierung der Reithalle, Erweiterung von Garagen und Terrassen, Prager Burg 1950 Renovierung des Großen Ballhauses, Prag - Prager Burg František Kavalír (*1878 Osek +1932 Prag) Architekt, Publizist und Bauunternehmer, Student von Jan Kotěra und Studienkollege von Josef Gočár an der Kunstgewerbeschule in Prag. Mitbegründer der Gesellschaft der Architekten (1914) und des Vereins für Altes Prag, Mitbegründer der Künstlergenossenschaft Artěl, eine Institution für den Aufbau der tschechischen Kunstindustrie, deren Vorsitzender er war. Sie brachte fortschrittliche Persönlichkeiten der tschechischen Kunst- und Designszene zusammen. In der Baba-Siedlung entwarf er das Uhlíř- und Letošník-Haus, die (sowie andere Häuser, die er nicht entwarf) er mit seinem Bruder Václav auch baute. 1899-1903 Studium bei Prof. Jan Kotěra an der Kunstgewerbeschule in Prag später Bautätigkeit in Prag mit seinem Bruder Václav aktives Mitglied der Künstlergenossenschaft „Artěl“ und des Tschechoslowakischen Werkbundes (SČSD) Bedeutendere Projekte um 1923 Schule, Vinohradská třída, Prag - Vinohrady um 1925 Schule, Humpolec um 1927 Wohnanlage, Prag - Hřebenka 1928 Reihenhäuser, Prag - Střešovice Häuser des Verbandes der Bauunternehmer, Prag - Nové Město 1932 Einfamilienhaus von Antonín Uhlíř und Einfamilienhaus von Božena und Václav Letošník, Baba, Prag - Dejvice Jan Evangelista Koula (*1896 Prag +1975 Prag) Architekt, Möbeldesigner, Historiker und Theoretiker der modernen Architektur, Designer, Pädagoge und Chefredakteur der Zeitschrift „Stavba“ (Bau). Es war Professor an der Kunstgewerbeschule in Prag und 1947-1970 Professor an der Slowakischen Technischen Universität in Bratislava. Neben dem Haus in der Baba-Siedlung für den Verleger Václav Poláček ist er auch Autor einzigartiger Publikationen zur modernen Architektur (z. B. „Obytný dům“ (Wohnhaus). 1915-1921 Studium der Architektur an der Tschechischen Technischen Universität Prag 1924-1928 Zusammenarbeit im Büro des Architekten Oldřich Tyl 1928-1940 selbstständiger Architekt in Prag 1942-1945 Professor an der Kunstgewerbeschule in Prag 1945-1970 Professor an der Slowakischen Technischen Universität Bratislava Bedeutende Projekte 1928 Villa von J. X. Šalda, Prag - Smíchov 1932 Einfamilienhaus von Marie und Václav Poláček, Baba, Prag - Dejvice 1933 Sommervilla, Lipany 1939 Umbau der Villa von Jan Koula, Prag - Bubeneč Vojtěch Kerhart (*1892 Poděbrady +1978 Poděbrady) Architekt und Vertreter des Funktionalismus in der Zwischenkriegszeit. Er arbeitete oft mit Bildhauern an Denkmälern zusammen. Viele von ihnen sind heute als Kulturdenkmäler geschützt. Er leitete sein eigenes Architekturbüro und war Mitglied der Kunstabteilung des künstlerischen Vereins „Umělecká beseda“. In der Baba-Siedlung entwarf er das Haus des Schriftstellers Václav Řezáč. 1911-1922 Studium der Architektur an der Tschechischen Technischen Universität Prag 1914-1916 Militärdienst in der österreichisch-ungarischen Armee 1916-1920 Militärdienst in den tschechoslowakischen Legionen in Russland, Rückkehr über Wladiwostok und Kanada im Rang eines Majors 1922-1923 im Gesundheitsministerium beschäftigt 1924-1925 im Verteidigungsministerium beschäftigt 1925-1948 selbstständiger Architekt in Prag und Poděbrady 1948-1957 in staatlichen Projektinstituten beschäftigt Bedeutende Projekte 1924 Kaserne, Pardubice 1926 Fachschule für Wirtschaft, Poděbrady 1927-1928 Denkmäler des Präsidenten T. G. Masaryk, Poděbrady, Kroměříž, Nitra (mit Otto Gutfreund) und Kolín (Zusammenarbeit mit J. Hruška und K. Kotrba) 1928 Denkmal von Napoleon Bonaparte, Žuráň 1929 Štefánik-Haus, Prag - Nové Město (Zusammenarbeit mit Jan Zázvorka) 1930 Postgebäude, Poděbrady 1932 Einfamilienhaus von Karel Řezáč, Baba, Prag - Dejvice 1933 Einfamilienhaus von Karla Moravcová, Baba, Prag - Dejvice Wehr und Schleuse, Srnojedy u Poděbrad 1934 Denkmal von Bedřich Smetana, Poděbrady (Zusammenarbeit mit Josef Wagner) Wehr und Wasserkraftwerk, Lysá nad Labem Villa, Dobřichovice 1934-1937 Wohnhäuser für Piloten, Werkstätten und Gendarmeriestation, Flughafen Prag - Ruzyně 1935 Kaserne, Tábor 1937 Rundfunksender Prag II, Mělník 1938 Rundfunksender Brünn II, Dobrochov Kolonnade, Poděbrady 1939 Grabstein von Karel Čapek, Prag - Vyšehrad Villa, Volyně 1948 Denkmal für die Opfer der deutschen Besatzung, Poděbrady (Zusammenarbeit mit K. Lidický) 1957 Jan-Hus-Denkmal, Husinec (Zusammenarbeit mit K. Lidický) 1958 Kiosk am Rieger-Platz, Poděbrady Evžen Linhart (*1898 Kouřim +1949 Prag) Architekt und Möbeldesigner, Student von Antonín Engel an der Tschechischen Technischen Universität in Prag. Seine Arbeit basiert auf Purismus (Mitbegründer der Gruppe junger Architekten „Puristická čtyřka“ (Puristische Vier) im Rahmen der Gruppierung tschechischer Avantgardekünstler „Devětsil“ (Pestwurz)) und auf der tschechischen Moderne, die einen klarer Gegenpol zum damals populären Dekorativismus darstellte. Unter dem Einfluss von Le Corbusiers Werk wurde er später ein Vertreter des Funktionalismus. Er war Mitglied der architektonischen Sektion „ARDEV“ und des Vereins bildender Künstler „Mánes“. In seinen Entwürfen, die leider meistens nicht realisiert wurden, verbindet er auf außergewöhnliche Weise künstlerische dispositionelle Kreativität und Designreinheit mit der Liebe zum Detail. Mit Antonín Heythum entwarf er das Lisý-Haus in der Baba-Siedlung. 1918-1924 Architekturstudium an der Tschechischen Technischen Universität Prag bei Prof. Rudolf Kříženecký und Prof. Antonín Engel 1924-1945 beim Bauamt des Magistrat der Hauptstadt Prag angestellt 1946-49 Direktor der Ausstellungsabteilung im Informationsministerium Bedeutende Projekte 1924-25 Wohnblock, Prag - Žižkov 1925 Wohnblock, Prag - Hostivař 1927-1929 eigene Villa, Prag - Dejvice 1932 Einfamilienhaus von Marie und Emanuel Lisý, Baba, Prag - Dejvice (mit Antonín Heythum) 1938 Wohnhaus, Prag - Dejvice 1946-58 Kollektivhaus der Chemischen Stalin-Werke, Horní Litvínov (Zusammenarbeit mit Václav Hilský), 1947 tschechoslowakische Ausstellung auf der Triennale di Milano, Mailand Mart Stam (* 1899 Purmerend, Niederlande +1986 Goldach, Schweiz) Niederländischer Architekt-Autodidakt, Stadtplaner und Möbeldesigner, Gründungsmitglied der internationalen ideologischen Gruppe CIAM (Internationale Kongresse Moderner Architektur), arbeitete in den Ateliers von Hans Poelzig und Bruno Taut, Direktor des Instituts für Kunstgewerbeunterricht in Amsterdam, Rektor der Akademie der bildenden Künste in Dresden, und Rektor der Hochschule für angewandte Kunst Berlin-Weißensee. Er war der einzige ausländische Architekt in der Baba-Siedlung, wo er eine Villa für den Bauunternehmer Palička und seine Frau Emilie entwarf, die von seiner Arbeit in der Ausstellung in Stuttgart im Jahr 1927 begeistert waren. Sein Freischwinger für die Firma Thonet ist eine Ikone. 1917-1919 Studium an der Reichsakademie der Bildenden Künste Amsterdam 1919 Arbeit im Büro der Architekten Marinus Jan Grandpré Molière, Pieter Verhagen und Albert J.T. Koka in Rotterdam 1920-1922 wegen Verweigerung des Militärdienstes inhaftiert 1922 Arbeit am Regulierungsplan für Den Haag Abreise nach Berlin, Zusammenarbeit mit Max Taut und El Lissitzky 1923 Mitbegründer des Architekturmagazins „ABC – Beiträge zum Bauen“ in Zürich 1923-1924 Arbeit in Büro von Karl Moser in Zürich 1925-1928 Mitglied der niederländischen Architektengruppe „De 8“ später „De 8 en Opbouw“ 1926-1927 Arbeit im Büro von Brinkman und Van der Vlugt in Rotterdam 1928-1930 Arbeit in Frankfurt am Main an Wohnprojekten für „Das neue Frankfurt“ 1931-1934 Architekt und Stadtplaner in der Sowjetunion in der Arbeitsgruppe von Ernst May (Städtebauprojekte) 1935-1948 selbstständiger Architekt in Amsterdam 1939-1948 Direktor des Instituts für Kunstgewerbeunterricht in Amsterdam 1948-1952 Professor an der Akademie der bildenden Künste Dresden 1950-1952 Rektor der Hochschule für angewandte Kunst Berlin-Weißensee 1953 Rückkehr nach Amsterdam 1966 Umzug in die Schweiz Bedeutende Projekte 1926 Sessel aus Stahlrohren 1926-30 Tabakwarenfabrik van Nelle in Rotterdam 1930 (mit Johannes Brinkman und Leendert van der Vlugt) 1927 Reihenhäuser in der Weißenhofsiedlung in Stuttgart 1929-1932 Hellerhof-Siedlung, Frankfurt am Main 1932 Einfamilienhaus von Emilie und Jiří Palička, Baba, Prag - Dejvice (Zusammenarbeit mit Jiří Palička) 1935 Reihenhäuser, Amsterdam Oldřich Starý (*1884 Prag +1971 Prag) Pionier des tschechischen Funktionalismus, Architekt, Theoretiker und Pädagoge ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten der tschechischen modernen Architektur der Zwischenkriegszeit, die die Prinzipien der "neuen Architektur", Reinheit, Wahrhaftigkeit der Formen und insbesondere der Überzeugung durchsetzten, dass Architektur keine Kunst, sondern eine „wissenschaftlich fundierte Kulturarbeit“ ist. Sehr bald wurde er ein scharfer Kritiker der übermäßigen Dekoration der Fassaden. Im Namen des Corbusier-Ideals des Hauses als „Maschine zum Wohnen“ entwarf er vier Häuser in der Baba-Siedlung (Heřman, Bouda, Vaváček und Sutnar). Er ist der Autor des Palasthauses in Národní třída in Prag, das er 1936 für den Tschechoslowakischen Werkbund (SČSD) entwarf, deren Vorsitzender er seit 1935 war. Er war auch Vorsitzender des Architektenklubs und Chefredakteur der funktionalistischen Zeitschrift „Stavba“ (Bau). Er wurde Professor und später Rektor der Tschechischen Technischen Universität Prag. 1903-1909 Architekturstudium bei Prof. Josef Schulz und Prof. Jan Evangelista Koula an der Tschechischen Technischen Universität Prag 1912-1919 Professor an der Staatlichen Fachschule für Bauingenieurwesen in Pilsen 1913 Gründungsmitglied des Architektenklubs 1920-1945 Professor an der Staatlichen Fachschule für Bauingenieurwesen in Prag 1920-1948 Vorsitzender des Architektenklubs 1922-1939 Chefredakteur der Zeitschrift „Stavba“ 1939-1971 Chefredakteur der Zeitschrift „Architektura“ 1945-1970 Professor der Architektur an der Tschechischen Technischen Universität Prag 1948 Rektor der Tschechischen Technischen Universität Prag Bedeutende Projekte 1928 Einfamilienhaus auf der Ausstellung der zeitgenössischen Kultur in der Tschechoslowakei, Brünn 1929-1932 Villen, Prag - Dejvice 1934-36 1932 Einfamilienhaus von Iška und Ladislav Sutnar, Einfamilienhaus von František Heřman, Einfamilienhaus von Cyril Bouda und das Einfamilienhaus von Karla und Gustav Vaváček, Baba, Prag - Dejvice 1934-1936 Kunstgewerbehaus, Prag - Národní třída (Zusammenarbeit mit František Zelenka) 1935 Villa, Prag - Braník Hana Kučerová-Záveská (*1904 Prag +1944 Stockholm) Architektin, Publizistin und progressive Designerin von Möbeln und Interieurs, Studentin von Pavel Janák an der Kunstgewerbeschule in Prag. Als Mitglied des Tschechoslowakischen Werkbundes (SČSD) bekennt sie sich zum Programm der modernen Architektur: Zweckmäßigkeit des Grundrisses; einfache, komfortable und erschwingliche Möbel; Befreiung der Frauen von unnötigen Hausarbeiten. Sie begann, mit der Künstlergenossenschaft Artěl und dem Möbelunternehmen Spojené uměleckoprůmyslové závody (UP) in Brno erfolgreich zusammenzuarbeiten. Ihre Möbel für die Barrandov-Terrassen (1929) wurden später viele Jahre lang in Massenproduktion hergestellt. Zu ihren Lebzeiten schaffte sie nur zwei architektonische Projekte, und zwar Balling-Haus und Suk-Haus Suk (beide in der Baba-Siedlung in Prag). Sie starb im Alter von vierzig Jahren in Stockholm, wo sie mit ihrem Ehemann, dem tschechoslowakischen Botschafter Dr. Vladimír Kučera, lebte. 1922-1927 Studium der Architektur an der Kunstgewerbeschule in Prag bei Prof. Karel Štípl, Prof. Josef Mařatka und Prof. Pavel Janák 1928-1937 selbstständige Architektin und Designerin in Prag 1937 Architektin in Stockholm, wo ihr Ehemann Jaroslav Kučera als Botschafter tätig war Bedeutende Projekte 1928 Ausflugsgaststätte Barrandov-Terrassen, Prag 1932 Einfamilienhaus von Karel Balling, Einfamilienhaus von Antonia und Václav Suk, Baba, Prag - Dejvice Standardküche für Zenobia Vítězová, Přerov mehrere Wohneinrichtungen und Projekte für Privatkunden 1933 Teilnahme an der Ausstellung des Tschechoslowakischen Werkbundes (SČSD) „Wohnung“ in Prag 1934 Einfamilienhaus, Dobřichovice Ladislav Žák (*1900 Prag +1973 Prag) Architekt, Maler, Designer von Möbeln und Interieurs, Theoretiker und Pädagoge, Student von Josef Gočár an der Akademie der bildenden Künste. Während seines Aufenthalts in Frankreich, Deutschland und den Niederlanden interessierte er sich für funktionalistische Gebäude, Bauhausarchitektur und niederländischen Rationalismus. Zum Höhepunkt seines funktionalistischen Werks gehören drei außergewöhnliche Häuser in der Baba-Siedlung (Zaorálek, Herain und Čeněk), bei denen er funktionalistische Prinzipien anwandte: freier Grundriss, geräumige, mit den Außenterrassen verbundene Zimmer, helle Fassaden und Fensterbänder. Der Einfluss des nautischen Stils ist ebenfalls spürbar: Schlafzimmer als Kajüte, abgerundete Formen von Gebäuden und Rundfenster, das Dach von Herains Villa wurde mit einer Kommandobrücke versehen. Auch seine Interieurs und Möbel waren funktionalistisch und puristisch. Nach Meinungsverschiedenheiten mit Bauherren begann er, sich der Landschaftsarchitektur und dem Städtebau zu widmen, was er 1947 in der Publikation „Obytná krajina“ (Die bewohnte Landschaft) zusammenfasste. Im Sozialismus blieb er dank des Architekten Frágner als Architekturlehrer an der Akademie der bildenden Künste tätig. 1919-1924 Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste Prag bei Prof. Karl Krattner 1924-1927 Studium der Architektur an der Akademie der bildenden Künste Prag bei prof. Josef Gočár 1927-1930 Zeichenlehrer an Fachschulen in Brünn und Pilsen 1927-1948 selbstständiger Architekt in Prag 1945-1973 Dozent für Garten- und Landschaftsarchitektur an der Akademie der bildenden Künste Prag Bedeutende Projekte 1932 Einfamilienhaus von Ludmila und Karel Herain, Einfamilienhaus von Bohumil Čeňek und Einfamilienhaus von Hugo Zaorálek, Baba, Prag - Dejvice 1932-33 Villa von Dr. Ing. Miroslav Hain, Prag - Vysočany 1934-35 Villa des Filmregisseurs Martin Frič, Prag - Hodkovičky Umbau eines eigenen Wohnhauses mit kleinen Wohnungen, Prag - Letná 1936-37 Villa der Schauspielerin Lída Baarová, Prag - Dejvice 1946 Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkriegs, Ležáky Otokar Fischel (*1892 +1944) Autorisierter Zivilingenieur mit eigenem Ingenieurbüro, spezialisierte sich auf kleinere Projekte. In der Baba-Siedlung beteiligte er sich an dem Entwurf des Lužný-Hauses und des Bautz-Hauses und er entwarf in der ersten Phase zusammen mit Josef Fuchs das Munk-Haus. Als Neffe von František Munk überwachte er den Bau dessen Hauses bis zur Fertigstellung. Die Munks zogen erst nach ihrer Rückkehr von einem Arbeitsaufenthalt in den USA ins Haus. Ebenso überwachte er den Bau des Kunstgewerbehauses des Tschechoslowakischen Werkbundes (SČSD) vom Architekten Oldřich Starý.